Wer weiß, wie lange sie das noch fordert…

Es ist der vierte Advent. Die Kekse sind gebacken, der Baum geschmückt, die Geschenke verpackt und das Weihnachtsgeschäft liegt hinter uns. Für unseren Shop meinmonogramm.de und uns als Familie ist die Zeit von Mitte November bis kurz vor Weihnachten immer besonders herausfordernd, weil wir mit personalisierten Geschenken natürlich ein Saisongeschäft haben und zu dieser Zeit des Jahres, die meisten Produkte verkauft werden. Wir merken die Anstrengung vor allem auch an den Kindern, denn auf einmal schlafen unsere Töchter (3 und 5) nachts nicht mehr in ihren Betten, sondern tapsen irgendwann nachts auf kalten Füßen zu uns herüber und kuscheln sich mit unter unsere Decke. So auch letzte Nacht. Ab halb zwei lagen wir zu viert auf zwei Meter Bettbreite. Wer sich sein Bett einmal mit zwei Kleinkindern geteilt hat, der weiß, dass es meist so abläuft: Mama und Papa liegen aussen, daneben die kleinen und in der Mitte zwischen den Kindern ist zirka ein Meter Platz, auf dem noch eine zweite Familie Platz hat.

Ich möchte nicht lügen, ich war müde, es war unbequem und ich war kurz davor ins Gästebett auszuwandern. Davon abgehalten hat mich ehrlicherweise nur der Wäscheberg, der seit November auf dem Gästebett thront, denn irgendwo muss man in dieser Zeit Abstriche machen. Das heißt für mich, ich falte keine Wäsche mehr und ganz dem Motto vom Wäschekorb an den Körper kleiden wir uns sechs Wochen lang von diesem Bett. Es wurde halb drei und halb vier und die Briefmarke auf der ich liegen durfte, wurde gefühlt mit jeder Minute kleiner, als eine kleine Patschehand auf meine Brust flog und ich die Worte: ›Mama, ich will gekuschelt sein‹, an meinem Ohr hörte.

Wie lange werden sie nachts noch rüber kommen?

Wie lange wird kleine Hand mich noch an sich ziehen?

Wie lange will sie noch, dass ich sie kuschele?

Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass es jeden Rückenschmerz und riskantes Drehmannöver am Rande des Boxspringbettes wert ist. Mit ihrer ehrlichen, aber unbedarften Aussage, hat sich auf einmal meine Sichtweise geändert. Auf einmal ging es nicht mehr um eine schlaflose Nacht, sondern eine von wenigen Nächten (auf mein ganzes Leben betrachtet wenig) in denen sie sich an mich schmiegt und gekuschelt sein möchte. Und mit dem habe ich beschlossen es einfach zu genießen und habe den Arm um sie gelegt.

Vielleicht sollten wir öfter Situationen einmal aus einer ganz anderen Perspektive sehen und gerade, wenn es um unsere Kinder geht überlegen, wieviel Zeit wir mit ihnen haben und wie lang sie uns brauchen. Vielleicht ist dann manch schlechte Nacht auf einmal vergessen und erinnern wir uns später an diese wundervolle Nacht, als wir am Ende des Weihnachtsgeschäfts vollkommen erschöpft zu viert im Bett gelegen haben und gekuschelt sein wollten.