12 Tips für startende Fotografen
Wow, die Zeit fliegt und Weihnachten lächelt mich schon wieder vom letzten Kalenderblatt aus an. Verrückt, oder? Also dachte ich mir, ich schreibe einen kleinen Post für alle, die noch ganz am Anfang ihrer Arbeit als Fotograf stehen: Für die, die nicht wissen wo sie anfangen sollen, die seit Wochen versuchen ihre neue Webseite zu designen, und für diejenigen, die oft zögern den nächsten Schritt zu gehen. Hier sind meine 12 Tipps für Fotografen, die durchstarten möchten:
1. Fang an, auch wenn noch nicht alles perfekt ist. Ich weiß, ich könnte (und habe es getan) Stunden an meiner neuen Webseite sitzen, weil sie perfekt sein soll, bevor ich sie launche. Aber ich kann dir nur empfehlen: Gehe online, auch wenn sie nicht perfekt ist! Du kannst besser zeigen was du tust und deine Seite online weiterentwickeln, anstatt bis Ostern oder noch länger zu warten. Denn sonst wird nie jemand erfahren, dass du existierst und niemand wird jemals deine Arbeit sehen.
2. Vergiss die Steuern nicht. Um ehrlich zu sein, hätte dies der erste Punkt sein sollen. Aber ich wollte nicht, dass du vor lauter Schreck die Seite verlässt, bevor du die restlichen elf Punkte gelesen hast. Aber es ist wirklich sehr wichtig! In dem Moment, in dem du anfängst mit der Fotografie Geld zu verdienen, musst du auch Geld für die Steuern zur Seite legen. Wie hoch die Steuern ausfallen, hängt natürlich von deinen Einnahmen ab. Aber denke immer daran, dass Mehrwertsteuer, Einkommensteuer und Gewerbesteuer immer von dir gefordert werden. Ich könnte einen ganzen Post nur über deutsche Steuern schreiben. Mach bitte nicht den Fehler, jeden Cent den du einnimmst als Einkommen zu betrachten und in neues Equipment zu investieren. Ich habe schon einige Firmen gesehen, die insolvent wurden, nur weil sie vergessen hatten zum Ende des Jahres die Steuern zurückzulegen.
3. Beginne zu Netzwerken. Als ich angefangen habe, bin ich zu allen Netzwerkveranstaltungen der Branche gegangen, die ich finden konnte. Ich glaube, dass es in fast jeder Region Veranstaltungen gibt, bei denen man Kontakte zu echten Fachleuten der Branche knüpfen kann. Und ich weiß auch, dass es sehr beängstigend sein kann, allein in einem Raum mit lauter Unbekannten zu sein. Aber lächle einfach, hab deine Visitenkarten zur Hand und gehe offen auf die Leute zu: „Hallo mein Namen ist Jennifer, ich glaube wir haben uns noch nicht kennengelernt…“ Und voilà , schon bist du im Gespräch. Manche meiner besten Kontakte stammen von diesen Events von vor fünf Jahren.
4. Arbeite immer an deinen Fähigkeiten. Höre niemals auf deine Fotografie weiter zu entwickeln. Schaue dir Creative Live oder Youtube-Filme über fotografische Dinge an, weil diese Videos wirklich erstklassig sind. ABER, du musst auch rausgehen und mit deiner Kamera üben, um ein guter Fotograf zu werden.
5. Erstelle deine Preisliste als PDF. Ganz egal wie deine Preise sind, du willst, dass deine Kunden einen professionellen Eindruck von dir und deiner Arbeit bekommen. Also schicke nicht einfach nur ein Word-Dokument oder eine ganz normale E-Mail. Nimm deine besten Bilder und erstelle ein kleines Dokument in Photoshop oder Pages, am besten in InDesign. Wenn deine Kunden zehn Word-Dokumente von anderen Fotografen bekommen und ein wunderschönes PDF von dir, wen würden sie dann wohl am ehesten buchen? Falls du keines dieser Programme hast oder einfach nicht gut im designen bist, denke an Punkt 3: „Beginne zu Netzwerken“. Finde eine junge Designerin und tausche eine schöne und professionell erstellte PDF-Preisliste gegen eine kleine Portraitsession mit ihr.
6. Jeder hat am Anfang unzufriedene Kunden. Auch wenn sich die Situation für dich wie das Ende deiner Firma anfühlt, ein unzufriedner Kunde wird dich nicht umbringen. Versuche daraus zu lernen und frage den Kunden, was genau ihm an den Bildern nicht gefallen hat. Vielleicht kannst du ihm ein neues Shooting anbieten, oder du findest heraus, dass es gar nicht an den Fotos gelegen hat, sondern daran, dass sich der Kunde auf den Fotos einfach nicht mag. Niemand ist perfekt und ich denke, dass jeder erfolgreiche Fotograf am Anfang wenigstens einmal einen Kunden gehabt hat, der nicht zufrieden war.
Das bringt mich auch gleich zu meinem nächsten Punkt!
7. Wähle deine Kunden sorgfältig aus. Vielleicht solltest du lieber mit den Kunden arbeiten die dich und deine Fotografie mögen, anstatt einfach nur an das Geld zu denken und jeden Auftrag anzunehmen. Glaub mir, alles andere führt zu vielen unglücklichen Kunden, keinen Weiterempfehlungen und einem sehr unglücklichen jungen Fotografen. Wähle die richtigen Auftraggeber aus, um zufriedene Kunden und großartige Bilder für dein Portfolio zu bekommen.
8. Hab keine Angst davor auch ein Paar Shootings gratis zu machen, um dein Portfolio aufzubauen. Am Anfang kann es sehr schwierig sein, die richtigen Shootings für ein gutes Portfolio zu bekommen. Scheue dich auch nicht mit anderen Lieferanten bei gestylten Shootings zusammen zu arbeiten. Stelle sicher, dass du nach jedem Gratisshooting die Bilder für dein Portfolio verwenden darfst und dass das Shooting den Stil hat, den du zeigen möchtest. Hör auf dein Bauchgefühl. Es kann nie schaden jemandem Bilder gratis zur Verfügung zu stellen, aber werde auch nicht zum Wohltäter und rücke für jeden deine Bilder heraus. Du musst dir sicher sein, dass dich die Menschen nicht ausnutzen.
9. Man braucht nicht alles Equipment der Welt, um zu starten. Kaufe die beste Kamera, die du dir leisten kannst und ein gutes Objektiv für den Anfang. Investiere weiter in deine Firma, wenn du anfängst Geld zu verdienen. Das großartigste Foto wurde immer noch mit nur einem Objektiv gemacht, also versuche einfach dein großartigstes Foto mit dem Objektiv zu machen, das du dir leisten kannst.
10. Scheue dich nicht davor für deine Arbeit Geld zu verlangen. Wie ich schon vorher erwähnte: Menschen können dich ausnutzen und immer wieder bitten gratis zu arbeiten. Ein einzelnes Portrait zu machen ist natürlich kein Problem. Aber in dem Moment, in der die gesamte Familie für Fotos auf deiner Couch sitzt, solltest du doch eine Rechnung schreiben. Es gibt einen Unterschied zwischen „jemandem einen Gefallen tun“ und „arbeiten ohne dafür bezahlt zu werden“. Du bist jetzt ein Fotograf und du musst für deine Arbeit eine Bezahlung verlangen.
11. Du brauchst einen Vertrag. Das ist ein sehr komplexes Thema, aber du musst sicherstellen, dass du mit deinen Hochzeits- und Portraitkunden gute Verträge schließt. Denn es ist wichtig, die Erlaubnis zu bekommen, deine Arbeit auf deiner eigenen Internetseite zu zeigen.
12. Lass dich inspirieren, aber fange nicht an zu kopieren. Von anderen Fotografen inspiriert zu sein ist großartig, aber achte darauf, dass du sie nicht kopierst und ihre Arbeit als deine eigene ausgibst. Nimm, was dich inspiriert und kreiere deinen eigenen Stil.
Eigentlich sollte dieser Post nur zehn Punkte haben aber ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben. Habt ihr noch weitere Tipps für anfangende Fotografen? Dann hinterlasst einfach einen Kommentar.